Saterfriesisches Wörterbuch
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düütsk

deutsch: iek wol bloot n düütsken Woain fíere : ich will nur einen deutschen Wagen fahren.

Düütsk, dät

1. die deutsche Sprache: 1.1 die uur Bräif waas in Düütsk skríeuwen: der andere Brief war auf Deutsch geschrieben. 1.2 foar n Hollounder boalt hie goud Düütsk: für einen Niederländer spricht er gutes Deutsch. 1.3 ap Düütsk gekweden: auf Deutsch gesagt; klar und deutlich gesagt.

apsoart

1. gesondert, einzeln, getrennt: 1.1 hie häd mie do Skoue apsoart ienpakked : er hat mir die Schuhe gesondert eingepackt. 1.2 du moast dien näie Habiet apsoart wäghongje : du sollst dein neues Kostüm gesondert weghängen. 2. absonderlich, sonderbar, merkwürdig: hie is n apsoarten Moanske : er ist ein absonderlicher Mensch. 3. erstaunlich. 4. hervorragend, ausgezeichnet: dusse Fransmon kuud apsoart Düütsk bale : dieser Franzose konnte hervorragendes Deutsch sprechen. 5. beiseite: apsoart läze, apsoart stale : beiseite legen, beiseite stellen. 6. ausgesucht, auserlesen: jo drinke man apsoarte Wiene : sie trinken nur auserlesene Weine. 7. außergewöhnlich: dät waas n apsoart líetjet Moanske : das war eine außergewöhnlich kleine Frau.

gekweden

1. gesagt: 1.1 ap Düütsk gekweden : auf Deutsch gesagt. 1.2 mäd een Woud gekweden : mit einem Wort gesagt.

skeelde (a) iek skeelde, du skäldst, hie/ju skäldt, wie skeelde; skoolt, skoolten; skúulden; skeelde! skeeldet!

1. schimpfen, schelten: wan uus Bääsje mäd uus skäldt, dan boalt ju Düütsk : wenn unsere Oma mit uns schimpft, dann redet sie Deutsch. 2. (+ sik) nennen: (scherzhaft) wo skeelde do sik? : wie nennen die sich?; wie heißen die? 3. tadeln: die Koaster skoolt mäd do Skoulwäänte, wiel jo mäd n Baal two Ruten kuutsmíeten häbe : der Lehrer tadelte die Schüler, weil sie mit einem Ball zwei Fensterscheiben zerworfen haben. 4. (+ sik) sich zanken.

uutslute

1. ausschließen: wie wollen dän Bisäik nit uutslute; deeruum bale wie Düütsk : wir wollen den Besuch nicht ausschließen; deswegen sprechen wir Hochdeutsch. 2. (+ sik) durch Nichtteilnahme oder Abwesenheit die Form nicht wahren: hie häd sik uutsleten, wiel hie bie dät Deelbjoor deer nit mee bie wezen is : er hat gegen die gute Sitte verstoßen, weil er bei der Totenfeier nicht mit dabei war. 3. ausstoßen, verstoßen: jo häbe dän Käärdel heel un aal uutsleten : sie haben den Mann ganz und gar verstoßen.

Düütsklound, dät

Deutschland.

Düütske, -n, die/ju

1. Deutsche(r). 2. Hochdeutsch sprechender Fremder.

Ällenwere, -n, ju

Ellenware, Meterware; Textilien: in Groningen is ju Ällenwere oafte goudkoper as in Düütsklound: in Groningen sind die Textilien häufig billiger als in Deutschland.

unnerfodderje (b)

unterernähren: ook in dät rieke Düütsklound sunt fúul Bäidene unnerfodderd : auch im reichen Deutschland sind viele Kinder unterernährt.

fersinke

1. versinken (is): dät Skip is gau fersoanken : das Schiff ist schnell versunken. 2. versenken: unner dän Oorlog versoanken düütske Duukbote fúul amerikoanske Skíepe stuuf fóar ju Stääd New York : während des Krieges versenkten deutsche UBoote viele amerikanische Schiffe direkt vor der Stadt New York.

flaagje

flaggen: ap dän Dai fon ju düütske Enigaid flaagje wie : am Tage der deutschen Einheit flaggen wir.

outonkje

1. abdanken, abtreten: die düütske Poapst häd in Feber outonked : der deutsche Papst hat im Februar abgedankt. 2. zurücktreten; den Posten aufgeben (is): die Minister is outonked : der Minister ist zurückgetreten. entlassen: hie häd Jeeld stälen, un jo häbe him outonked : er hat Geld gestohlen, und sie haben ihn entlassen. 4. abschaffen: wie häbe dän oolde Träkker outonked : wir haben den alten Traktor abgeschafft. 5. weggehen: du koast outonkje, wanner du wolt : du kannst weggehen, wann du willst.

ferdüütskje

1. verdeutschen. 2. verdeutlichen; auslegen, klar machen; ausführlich erklären: dät kuud iek him nit ferdüütskje : das konnte ihm nicht deutlich machen. [nl. verdietsen, verduitsen]

platdüütsk

niederdeutsch, plattdeutsch: do Ammerloundere bale n fain Plat : die Ammerländer sprechen ein feines Plattdeutsch. 1.2 du hääst tou fúul platdüütske Woude deertwiske, wan du Seeltersk boalst : du hast zu viel plattdeutsche Wörter dazwischen, wenn du Saterfriesisch sprichst.

Nouddüütsklound, dät

Norddeutschland.

Suuddüütsklound, dät

Süddeutschland.

Platdüütsk, dät

Niederdeutsch.

uutriede

1. ausreiten, reiten gehen: 1.1 koanst du dät oolde platdüütske Läid Gerd Olbert wull utrîden gân ? : kennst du das alte plattdeutsche Lied Gerd Olbert wollte ausreiten gehen? . 1.2 jo sunt märelg uutríeden : sie sind heute Morgen ausgeritten.

ounoarbai(d)je

hineinarbeiten: ook wan man fon Húus uut Platdüütsk boalt, mout man sik in Seeltersk ounoarbaidje : auch wenn man von Haus aus Plattdeutsch spricht, muss man sich ins Saterfriesische hineinarbeiten.

Plat, dät

Plattdeutsch: hie kon neen Seeltersk; hie boalt bloot Plat: er kann kein Saterfriesisch; er redet nur Plattdeutsch. → Platdüütsk

jie/jou

ihr/euch: iek mout Platdüütsk mäd jou bale, wan jie neen Seeltersk ferstounde : ich muss Plattdeutsch mit euch reden, wenn ihr kein Saterfriesisch versteht. (Jie war früher die Anredeform für ältere Menschen und Geistliche. Jetzt wird es als Höflichkeitsform verwendet.)

fertringe

1. verdrängen: Platdüütsk häd hoast allerwegense dät Fräiske fertroangen : Plattdeutsch hat beinahe überall das Friesische verdrängt. 2. (+ sik) sich drängen: do Spíelere fertroangen sik fóar ju Dore : die Spieler drängten sich vor der Tür.

Kring, -e, die

1. Kreis. 2. der geweihte Boden des Friedhofes: hie häd sik aphonged, un so lait hie buten dän Kring: er hat sich erhängt, und so liegt er in ungeweihtem Boden (in früheren Zeiten das Los von Selbstmördern und Menschen, die aus der Kirche ausgetreten waren). 3. ringförmiges Gebilde, ringförmige Anordnung: do Bäidene stoalden sik in n Kring uum ju Jufferske tou: die Kinder stellte sich in einem Ring um die Lehrerin herum. 3. Verein: die platdüütske Kring: der plattdeutsche Verein.